Auslandsstudium: Finanzieren, arbeiten, Kontakte knüpfen
Finanzierung muss gesichert sein
Viele Hochschulen verlangen von ausländischen Bewerbern einen Nachweis, dass diese neben der Studiengebühr auch die anfallenden Kosten für Ein- und Ausreise, Unterbringung und Lebenshaltung begleichen können.
Das ist umso wichtiger, da beispielsweise für einen längeren Aufenthalt in den USA ein Visum erforderlich ist, welches die Möglichkeiten eines Zuverdienstes vor Ort stark einschränkt. Es lohnt sich daher, alle Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung im Vorfeld abzuklären. Auch ein Stipendium kann als Nachweis für die obligatorische Liquidität dienen.
Erste Anlaufstelle für staatliche Fördermittel ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung, aber auch die Gastuniversität oder Stiftungen im Zielland unterstützen ausländische Studenten in einzelnen Fällen mit Stipendien. Zur Stipendien-Datenbank auf mba-master.de
Arbeiten im Ausland
Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen Studenten und Hochschulabsolventen, die zum Arbeiten ins Ausland gehen: Sie sammeln praktische Erfahrung und das auf internationalem Parkett.
Wem es darum geht, ohne größeren zeitlichen und finanziellen Aufwand einen neuen Kulturkreis kennenzulernen und seine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, für den kommen die so genannten Work & Travel-Angebote in Frage. So bieten Länder wie die USA oder Australien während der Sommermonate zahlreiche Jobs in der Gastronomie oder in Freizeitparks mit anschließender Option zum Reisen an. Wer es sich finanziell erlauben kann, hat außerdem die Möglichkeit, ehrenamtlich in einem so genannten Work-Camp zu arbeiten.
Praktikum im Ausland
Wertvoller für den späteren Berufseinstieg sind allerdings einschlägige Praktika im Zusammenhang mit dem eigenen Studienfach. Internationale Studentenorganisationen wie die AISEC für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften oder die IAESTE für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge vermitteln Auslandspraktika in rund 90 Länder.
Voraussetzung ist in der Regel das erfolgreiche Bestehen der Vordiploms- bzw. der Bachelor-Prüfung. Zudem kostet ein solches Praktikum Zeit: Praktikumsjobs werden häufig für ein halbes Jahr und mehr ausgeschrieben. Da kann es sich lohnen, mit dem zuständigen Betreuer an der Heimatuniversität abzuklären, ob das Praktikum als der für viele Studiengänge obligatorische Praxisnachweis anerkannt wird.
Auch Studierende, deren Planung keinen Auslandsaufenthalt vorsieht, können internationale Kompetenz erwerben. Zum Erlernen einer Fremdsprache bietet sich neben dem klassischen Sprachkurs die Bildung einer Sprachpartnerschaft an. Wer also beispielsweise gerade japanisch lernen möchte, sucht sich einen Gaststudenten, mit dem er im Tandem wechselseitig deutsch und japanisch spricht. Vermittelt werden solche Kontakte von Sprachschulen, aber auch durch das akademische Auslandsamt der Hochschulen.
Internationale Kontakte im Inland knüpfen
Wem es eher um den interkulturellen Austausch geht: Die akademischen Auslandsämter freuen sich über freiwillige Mentoren, die ausländischen Studenten den Start in Deutschland erleichtern. Wer lieber organisatorisch arbeiten möchte, kann sich einer internationalen Studentenorganisation anschließen. Hier übt man sich beispielsweise in der Beantwortung ausländischer Anfragen oder betreut Veranstaltungsreihen und Konferenzen mit internationaler Beteiligung.
Datum: 10/07; aktualisiert 03/13
Autor: Sonja Graubner