Studieren mit Behinderung
Wer mit einer Behinderung erfolgreich studieren will, muss gut vorbereitet sein. Nicht allein die Wahl des Studiengangs ist wichtig, sondern vor allem die baulichen Bedingungen an der Hochschule. Nur wenn diese behindertengerecht sind, ist eine Benachteiligung im Alltag vermeidbar.

Herausforderung Studium
Ein Studium ist für Menschen mit einer Behinderung eine große Herausforderung. Das Recht auf Bildung und Chancengleichheit gilt zwar für alle, doch auch heute gibt es noch Hochschulen, die nicht ausreichend behindertengerecht sind.
Die Anmeldung zum Studium ist generell mit viel bürokratischem Aufwand verbunden. Die Hochschulen sind, gemäß Hochschulrahmengesetz, dazu aufgerufen, dass behinderte Studenten in ihrem Studium nicht benachteiligt werden. Auch die Prüfungsordnungen sollen so verfasst sein, dass Studenten Chancengleichheit erfahren. Ist das nicht der Fall, können im Sinne des Nachteilsausgleich spezielle Anträge, wie ein Härtefallantrag, einen Antrag auf Verbesserung der Wartezeit oder der Durchschnittsnote, gestellt werden. Dafür werden spezielle Nachweise, wie ein fachärztliches Gutachen oder Nachweise über die Schwere der Behinderung, nötig.
Vorbereitung ist wichtig
Vor dem Studium ist es für körperbehinderte Studenten ratsam, sich an der jeweiligen Hochschule über die baulichen Bedingungen zu informieren. Gibt es Aufzüge? Sind die Wege in die Seminarräume oder Bibliothek rollstuhltauglich? Gibt es genügend technische Lernhilfen oder sogar Gebärdendolmetscher? All diese Fragen sollten am besten vor Studienbeginn geklärt werden.
Auch ein Bild vor Ort kann bei der Hochschulwahl entscheidend sein, denn nicht nur die Seminarräume sollten behindertengerecht sein, sondern das Campusgelände an sich. Wege zu Toiletten, der Mensa oder Verwaltung sollten keine Hindernisse darstellen und das Studieren erschweren. Behinderte Studenten sollten sich ebenfalls darüber informieren, welche Beratungs- und Unterstützungsangebote an der Hochschule vorhanden sind.
Wohnungssuche
Wer eine passende Hochschule gefunden hat, muss sich auch um eine behindertengerechte Bleibe kümmern. Die Auswahl könnte stark eingeschränkt sein, daher muss viel im Vorfeld geplant werden. Vor der Uni- und Wohnungswahl sollte man sich in jedem Fall über behindertengerechte Freizeitangebote informieren. An jeder behindertengerechte Hochschule gibt es mittlerweile Ansprechpartner, bei denen man Infomaterialien zu Studium, Wohnungssuche und Freizeitmöglichkeiten einholen kann.
Datum: 08/11
Autor: Rebekka Baus
Weitere Informationen zum Thema:
myhandicap.de - Studieren mit Behinderung
Deutsches Studentenwerk - Studium und Behinderung
Studieren.de - Studieren mit Behinderung