MBA-Fragebogen mit Bernd Heid, McKinsey:
"In die persönliche Zukunft investieren"
Bernd Heid (37) ist Partner im Kölner Büro von McKinsey. Vor seinem Einstieg in die Beratung studierte er Maschinenbau an der RWTH Aachen. An der Kellogg School of Management in Illinois, USA, absolvierte er das MBA-Programm der Business School.
Feuerwehrmann, Lokomotivführer oder Arzt, das sind die Traumjobs vieler Kinder: Was wollten Sie in jungen Jahren einmal werden?
Ich wollte als Kind immer schon einen technischen Beruf erlernen. Mich haben Motoren, Maschinen und alles, was sich bewegt, von jeher begeistert.
Mit welcher Entscheidung haben Sie am meisten für Ihre Karriere getan?
Mit der Entscheidung für meinen jetzigen Arbeitgeber. Hier berate ich vor allem Automobilhersteller – von Nutzfahrzeugen bis Sportwagen – und Zulieferer rund um den Globus. An der Schnittstelle zwischen Ingenieurwesen und Management fühle ich mich genau richtig aufgehoben.
Warum haben Sie sich für einen MBA entschieden?
Der MBA hat es mir ermöglicht, meine technische Ausbildung um einen soliden kaufmännischen Hintergrund zu ergänzen. Im Herzen bin ich Maschinenbauer – der MBA hilft, mit einer echten Managementperspektive zwischen der Ingenieurs- und kaufmännischen Welt zu vermitteln.
Gab es Momente, in denen Sie an dieser Entscheidung gezweifelt haben?
Nein.
Wie gehen Sie mit Rückschlägen um?
Auch Rückschläge können wertvoll sein, wenn man konstruktiv damit umgeht. Ob positiv oder negativ: Ich versuche, aus jeder Erfahrung zu lernen.
Der MBA ist eine der teuersten Weiterbildungen. Hat sich diese Investition bezahlt gemacht?
Mein MBA-Studium war Teil des Einstiegsprogramms bei meinem Arbeitgeber. Als "Fellow" wird man im dritten Jahr für eine Promotion oder einen MBA freigestellt und der MBA wird finanziell unterstützt. Aber auch, wenn ich das Programm komplett privat hätte finanzieren müssen, käme ich zu demselben Schluss: Es lohnt sich, denn man investiert Zeit und Geld in die eigenen Fähigkeiten – und damit in die persönliche Zukunft.
Was haben Sie aus dem MBA-Studium für das Leben und nicht für den Job gelernt?
In den USA habe ich Freunde aus aller Herren Länder fürs Leben gefunden. Wir sind inzwischen wieder über den Globus verteilt. Es ist ein schönes Gefühl, ein globales Netzwerk von Freunden in unterschiedlichsten Unternehmen zu haben oder einfach in jeder großen Stadt dieser Welt jemanden zu kennen, mit dem man sich quasi spontan auf einen Kaffee treffen und Erfahrungen austauschen kann.
An welchen Vorbildern orientieren Sie sich?
Mich beeindrucken Menschen, die ihre persönliche Balance gefunden haben. Menschen, die sich nach ihren Vorstellungen im Beruf verwirklichen, die ein erfülltes Privatleben führen – und die sich an beidem erfreuen.
Wann raten Sie Akademikern zu einem MBA?
Zum einen ist der MBA eine sinnvolle Ausbildung für alle, die einen nicht wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund haben und ihr Qualifikationsprofil erweitern wollen. Zum anderen verändert ein internationales Programm die eigene Perspektive: Man lernt, global zu denken, und kann sich ein weltweites Netzwerk aufbauen.
Datum: 7/11
Interview: Rebekka Baus