Die Geschichte des MBA
Wofür die drei Buchstaben stehen, weiß mittlerweile fast jeder. Aber weißt du auch, wie die Geschichte des MBA begonnen hat? Wir verraten es dir in unserem Überblick.
Der MBA ist keine neue Erfindung: Zum ersten Mal wurde er 1902 am Dartmouth College in New Hampshire vergeben. Das Ziel: Die amerikanische Wirtschaft sollte durch gut ausgebildete Führungskräfte auch weiterhin konkurrenzfähig bleiben.
Nach England exportiert
Der Erfolg der Bildungsrevolution sprach sich herum. Nur wenig später wurde der MBA dann auch an englischen Universitäten angeboten. Zwar stand er zunächst noch im Schatten des Bachelors, doch das Studium gewann ab 1950 zunehmend an Struktur. Kurse zu Finanzierung und Marketing wurden schulübergreifend verankert, um die Qualität sicherzustellen. Soft Skills wie Motivation und Führungsstil waren auch damals schon fester Bestandteil.
Jahr | Ereignis |
1900 | Die Tuck School of Business am Dartmouth College bietet erstmals weiterbildende Studiengänge für Manager an |
1902 | Der erste Master of Sciene in Commerce, ein Prototyp des MBA, wird vergeben |
1908 | Harvard bietet das erste MBA-Programm an |
1915 | Wendell Thomas Cunningham, Sohn eines ehemaligen Sklaven, macht als erster Afro-Amerikaner seinen MBA in Harvard |
1921 | Mit der Shanghai University of Commerce eröffnet die erste Business School in China |
1924 | Harvard führt die Fallstudien ein |
1943 | Chicago Booth bietet das erste Executive MBA-Programm an |
1957 | Die INSEAD in Fountainebleau wird Vorreiter für den MBA in Europa |
1973 | Die Ölkrise und die schwächelnde Konjunktur in den USA bringen den angeblich zu profitorientierten MBA in Verruf |
1986 | Die Roy E. Crummer Business School am Rollins College in Florida führt verpflichtend die Nutzung von Laptops für alle Studenten ein |
1990 | Das saarländische Europa-Institut bietet den ersten komplett deutschen MBA an |
seit 2008 | Die Folgen der Subprime-Krise in den USA bringen die Themen Nachhaltigkeit und Ethik auf den Lehrplan |
(Quelle: www.topmbaconnect.com)
Gegen Kritik durchgesetzt
Die sechziger und siebziger Jahre waren nicht leicht für die MBA-Programme, die sich von kritischen Studien vorwerfen lassen mussten, wirtschaftsfremd und zu theoretisch strukturiert zu sein. Dennoch stieg das Interesse an diesem Bildungsangebot kontinuierlich, womit auch eine stetige Verbesserung der Lehrpläne einherging. Da der Abschluss allerdings nach wie vor den Ruf hat, gewissenlose und materialistische Führungskräfte hervorzubringen, wird in den vergangenen Jahren vermehrt Wert auf die Vermittlung sozialer Kompetenzen gelegt. Und obwohl die USA nach wie vor die Wiege des MBA ist, hat sich das europäische Angebot mit über 250 Programmen allein in Deutschland rasant entwickelt und zu einer echten Alternative gemausert.
Datum: 07/2013
Autor: Matthias Gramann
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