Der Essay: Mit Persönlichkeit zum MBA
Neben den GMAT-Ergebnissen ist der Essay wichtig bei der Bewerbung für eine renommierte Business School. Deswegen lohnt es sich, beim Verfassen weder Zeit noch Mühe zu scheuen.
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Zeugnisse, Eignungstest-Resultate und Lebenslauf sind bedeutende Elemente in der Bewerbung um einen Platz an einer Business School. Sie sagen aber nur wenig über die Persönlichkeit eines Studienplatzanwärters aus. Diese Lücke schließt der Bewerbungsessay. Darin soll der Bewerber neben Lebens- und Berufszielen auch eigene Stärken, Schwächen und Interessen erläutern. Allgemeine Aussagen sollte er dabei durch persönliche Beispiele belegen. Hier kommt es vor allem auf Selbstreflexion an. Nur wer sich selbst gut kennt, kann sich überzeugend präsentieren.
Im Bewerbungsessay: Roter Faden
Der Umfang der Essays reicht je nach Schule von einer bis zu sieben Seiten. Der Text muss gut strukturiert sein und einen roten Faden vorweisen. Bewertet werden Inhalt, sprachlicher Stil, sowie die verständliche und aufeinander aufbauende Präsentation von Gedanken und Darstellungen. Gute Chancen haben Kandidaten, deren schriftliche Selbstpräsentation sich inhaltlich und stilistisch von den anderen abhebt.
Auch Orthographie und Interpunktion dürfen die Bewerber nicht vernachlässigen. Denn selbst kleine Fehler lenken vom Inhalt ab und hinterlassen einen negativen Eindruck. Daher ist es wichtig, den fertigen Essay von einer anderen Person lesen zu lassen. Sie kann auf schwer verständliche Sätze hinweisen und mögliche Fehler finden.
Andere Schule, andere Anforderungen
Doch bevor MBA-Bewerber zu Stift und Papier greifen, sollten sie gründlich recherchieren. Die Anforderungen der einzelnen Business Schools können sich stark unterscheiden, wenn es um den Inhalt, Umfang und Gestaltung von Bewerbungsessays geht. Daher ist es auch nicht empfehlenswert, den gleichen Essay an verschiedene Hochschulen zu schicken – selbst dann, wenn er besonders gelungen ist.
Länderspezifische Unterschiede
Auch länderspezifische Unterschiede müssen Bewerber in ihren Essays berücksichtigen. In den USA wird bei einem Bewerbungsessay besonders viel Wert auf Individualität und Unterhaltsamkeit gelegt. Der Zulassungsausschuss bevorzugt Kandidaten, die ihr wahres Ich zum Vorschein bringen – selbstsicher, aber mit einem Augenzwinkern. Der Text sollte den Charakter eines Bewerbers widerspiegeln. Auch die Frage, warum der Absolvent ein MBA-Studium an der ausgesuchten Schule aufnehmen möchte und
was er sich von einem MBA-Abschluss verspricht, sollte der Bewerber im Essay beantworten. Europäische Business Schools legen – neben der akademischen Eignung – besonderen Wert auf Berufs- und Auslandserfahrungen. Studienplätze vergeben sie vorwiegend an überdurchschnittlich qualifizierte Absolventen und Young Professionals. So sollten Bewerber im Essay vor allem auf ihre Qualifikationen und Soft Skills – etwa Teamfähigkeit und Durchsetzungsvermögen – eingehen.
Aber egal ob Europa oder USA – die Admission Officers interessiert vor allem, wie wichtig dem Bewerber der MBA-Abschluss ist, was er damit erreichen will und wie er mit seiner Persönlichkeit dazu beitragen kann, das Programm zu bereichern.
Autorin: Natalia Kotischewski
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