Wir bringen dich zum Master

Finde bei uns das passende Studium an deiner Traumhochschule!

3569 Masterstudiengänge und MBA-Programme jetzt durchsuchen:
Mein Standort
Umkreis:
100 km

Reportage: Europa - wir kommen!

Interkulturelle Kompetenz

In 16 Delegationen eingeteilt, schlüpfen die Studenten für drei Tage in die Rolle von EU-Parlamentariern, Kommissaren und Ratsmitgliedern. „Die größte Schwierigkeit ist, sich in andere Nationalitäten hineinzuversetzen. Und, je nach Parteizuordnung, auch Standpunkte zu vertreten, die überhaupt nicht mit den eigenen Ansichten zusammenpassen“, räumt 22-jährige Tobias Niclas Siebold ein, der nach seinem Maschinenbaustudium nun den Management-Master beginnt.

„Spannend und auch ein wenig anstrengend ist die Arbeit in Gruppen mit so  unterschiedlichen kulturellen Hintergründen schon“, weiß Theo, der als Deutsch-Franzose interkulturelle Kompetenz mitbringt. Die kulturellen Unterschiede machen sich auch in den Gruppendiskussionen bemerkbar – in einigen wird hitziger diskutiert, als in anderen.

In einem sind sich die Studenten aber einig: Sie haben erfahren, wie langwierig politische Prozesse sein können und wie schwierig es ist, einen Konsens zu erarbeiten. Für einige war das Seminar auch eine Nachhilfestunde in Rhetorik: „Auch wenn unser Antrag überhaupt nicht mit meiner persönlichen politischen Haltung übereinstimmte, habe ich mich wie ein Kind gefreut, als er durchgekommen ist“, gibt der Sprecher der Walter Hallstein-Delegation augenzwinkernd zu. Andererseits erleben viele, wie frustrierend es ist, wenn nicht ein einziger der Anträge durchkommt.

Finale Abstimmung - wird der Antrag durchkommen?

Die Debatten und ausgiebigen Diskussionen und vielleicht auch das elsässische Bier haben ihre Spuren hinterlassen. Die Studenten wirken am finalen Tag des Seminars müde und erschöpft. Doch spätestens als die Jury den großen Sitzungssaal betritt, ist der Spirit wieder da. Klatschend und jubelnd begrüßen sie die Jury um den ehemaligen Präsidenten des EU-Parlaments, Enrique Barón Crespo. „Das war der längste Applaus, den ich in 23 Jahren im Parlament jemals bekommen habe“, sagt Crespo schmunzelnd.

Einer nach dem anderen hält nun ein abschließendes dreiminütiges Plädoyer, bevor das Plenum über den Gesetzesentwurf abstimmt. Werden sich die langen Debatten und das Feilschen um die Änderung einzelner Wörter im Gesetz auszahlen? Via Touch-Screen stimmen die Studenten ab: Die Informationstafeln rechts und links der Jury bestätigen den Erfolg der Neu-Parlamentarier: Resolution adoptée – der Antrag wurde angenommen.

Die Studenten haben ihr Ziel erreicht: Sie haben ein Gesetz entworfen, das alle über 800 Teilnehmer vertreten können.

Zurück zu Teil 1 des Artikels

Datum: 11/13
Autor: Jennifer Tiesler