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Diplom und Master: Comeback oder Kompromiss

Mit der Einführung von Bachelor und Master sind die Tage des Diplom-Ingenieurs gezählt. Studien belegen, dass der Master in Unternehmen mittlerweile anerkannt ist. Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen aber sträuben sich dagegen.

Zehn Jahre nach Bologna gibt es noch immer Widerstand gegen Bachelor- und Master – vor allem gegen den Wegfall des Dipl.-Ing.-Grades. In fast allen Hochschulen durch den Master of Engineering ersetzt, soll er nun seine Renaissance erleben, zumindest wenn es nach dem Willen der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen geht.

Das Gesetz für den Diplom-Ingenieur

In Mecklenburg-Vorpommern hat man sich erstmals gegen die Bologna-Reform eingesetzt. Die Regierung verabschiedete am 15. Dezember 2010 eine Novelle des Landeshochschulgesetzes. Danach ist es Master-Absolventen in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen künftig erlaubt, sich zwischen den Titeln Master of Engineering und Diplom-Ingenieur zu entscheiden. Einen Antrag auf den Titel des Diplom-Ingenieurs dürfen sie dann stellen, wenn sie gewährleisten können, dass die erbrachten Leistungen einem Diplomstudiengang gleichwertig sind.

Umstrittene Wiedergeburt des Dipl.-Ing.

Auf der Webseite der TU9 ist die Freude darüber groß. TU9 ist die Allianz der Technischen Universitäten in Deutschland. Das neue Gesetz hat auch hier für Diskussionen gesorgt. „Es sollte bundesweit den Fakultäten gestattet werden, den Absolventen ingenieurwissenschaftlicher Master-Studiengänge den Grad Diplom-Ingenieur zu verleihen“, so Ernst Schmachtenberg, Präsident der Allianz TU9.
Kritik hingegen kommt aus den eigenen Reihen der Ingenieure. Willi Fuchs, Präsident des Vereins Deutscher Ingenieure, spricht sich gegen ein Ersetzen des Master-Titels aus: „Wir wollen die Abschlüsse Bachelor und Master stärken.

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Sie sollen im internationalen Vergleich durch das Renommee des Dipl.-Ing. aufgewertet werden. Deshalb sprechen wir uns für eine zusätzliche Ergänzung im Zeugnis aus.“
Auch die Unternehmen haben sich an den Master gewöhnt. Laut der Studie JobTrends 2011 von Staufenbiel Institut akzeptieren mittlerweile 90 Prozent der Unternehmen den Master-Abschluss von Ingenieuren. Bei Informatikern sind es sogar 98 Prozent. Studenten müssen sich also keine Sorgen machen, mich dem Master-Abschluss schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben als Diplom-Absolventen.

Ingénieur Diplômé und Diplomi-Insinööri

Ein Blick ins europäische Ausland könnte erklären, warum Schmachtenberg sich für eine Wiederkehr des Dipl.-Ing. einsetzt. Dort gibt es noch immer Diplom-Ingenieur-Titel wie dem Ingénieur Diplômé in Frankreich oder Diplomi-Insinööri in Finnland – auch nach der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen. „Die Bologna-Reform sieht sogenannte diploma-supplements vor, auf denen das Bachelor und Master-Niveau bescheinigt wird.“ Das ist Grund genug für Schmachtenberg, den Diplom-Ingeniuer auch in Deutschland zu wahren.

Master und Diplom: Den Mittelweg finden

Norwegen hat mit seiner Lösung einen Mittelweg zwischen Master und Diplom gefunden: Dort erhalten die Absolventen von Ingenieurstudiengängen den Titel des Sivilingeniør. Das Studium ist allerdings auf Master-Basis angelegt.

Datum: 1/11
Autorin: Susann Kobs